3DEXPERIENCE: Baugruppen richtig freigeben
In der Produktentwicklung ist es entscheidend, dass Baugruppen und ihre Komponenten konsistent und fehlerfrei verwaltet werden. Besonders in komplexen Projekten kann es fatale Folgen haben, wenn eine Baugruppe in den Status Release gesetzt wird, während einzelne Bauteile oder Unterbaugruppen noch nicht freigegeben sind. Die 3DEXPERIENCE Plattform bietet hier eine effiziente Möglichkeit, solche Fehler zu verhindern – durch gezielte Regeln und Parametrierungen.
Warum ist das wichtig?
Stellen Sie sich vor, eine Baugruppe wird an die Produktion oder an externe Partner weitergegeben, während ein Teil darin noch im Bearbeitungszustand ist. Dies führt nicht nur zu Missverständnissen und Verzögerungen, sondern kann auch erhebliche Qualitätsprobleme verursachen. Die 3DEXPERIENCE Plattform erlaubt es AdministratorInnen, genau diesen Fall auszuschliessen: Eine Baugruppe kann erst dann freigegeben werden, wenn alle untergeordneten Elemente ebenfalls im gewünschten Reifegrad (Distributed/Release) vorliegen. Damit bleibt die gesamte Produktstruktur konsistent und zuverlässig.
Schritt-für-Schritt: Parametrierung in der 3DEXPERIENCE Plattform
Die Einrichtung dieser Regel erfordert Administratorrechte in der Plattform. Der Prozess lässt sich in wenigen Schritten umsetzen:
1. Zugriff auf das Administrations-Dashboard
Über das Collaborative Spaces Control Center gelangen Sie zu den relevanten Einstellungen für die Reifegrade.
Abb. 1: Zugriff auf das Administrations-Dashboard
2. Anpassung der Reifegrad-Grafen
Im Bereich Engineering Definition finden Sie die Übergänge zwischen den Zuständen, z. B. von Frozen zu Release.
Abb. 2: Zugriff auf die Reifegrad-Grafen
3. Hinzufügen einer Bedingung
Erstellen Sie eine zusätzliche Transition und definieren Sie die Bedingung:
- Die Baugruppe darf nur in den Status Release wechseln, wenn alle Kinder-Objekte bereits den Status Release besitzen.
Abb. 3: Hinzufügen einer Transition
Abb. 4: Auswahl der Bedingungen
4. Auswahl der betroffenen Objekte
Wählen Sie aus, auf welche Art von Objekten (z. B. Bauteile, Unterbaugruppen) diese Bedingung angewendet wird.
Abb. 5: Auswahl der Kinder-Objekte
5. Validierung und Anwendung
Speichern Sie die Einstellung und wenden Sie die Konfiguration an.
Abb. 6: Validierung der Parameter
Abb. 7: Anwendung der Änderungen
Vorteile dieser Vorgehensweise
- Konsistenz in der Produktstruktur: Nur vollständig freigegebene Baugruppen gelangen in die nächste Phase.
- Fehlervermeidung: Verhindert unvollständige oder widersprüchliche Stücklisten.
- Qualitätssicherung: Alle Beteiligten arbeiten mit korrekten und aktuellen Daten.
- Effizienz im Workflow: Keine Nacharbeiten oder Rückzüge von bereits freigegebenen Baugruppen nötig.
Fazit
Mit der richtigen Parametrierung in der 3DEXPERIENCE Plattform stellen Unternehmen sicher, dass Baugruppen nur dann freigegeben werden, wenn alle untergeordneten Elemente bereit sind. Diese einfache, aber wirkungsvolle Regel steigert nicht nur die Datenqualität, sondern reduziert auch Risiken in der Entwicklung und Fertigung.

